Duftrosen

Von Claudia Gorbach

Duftrosen (Rosa damascena) gedeihen in meinem Garten auf 1‘100 Meter über Meer – üppig und wild, wunderbar betörend und dunkelrot. Zu Hunderten blühen sie besonders im Juni und verströmen ihren Duft. Dankbar ernte ich die Blütenköpfe. Sie bilden die Essenz für meinen Rosenzauber – die Rosencrème für Gesicht und Körper.

Ganz frisch oder sorgfältig  getrocknet destilliere ich die Blüten – immer im Verhältnis 1 : 1, das heisst 1 kg Rosenblüten ergeben nur einen Liter Rosenwasser. Daraus entsteht das kostbare, intensiv blumig riechende Rosenwasser oder Rosen Hydrolat und dient mir als Grundlage für meine Rosencrème. Dabei schöpfe ich das wenige Rosenöl (die Fett Tröpfchen auf dem Hydrolat), das bei der Destillation entsteht, nicht ab. Aus 30  Rosenblüten gewinnt man nur einen einzigen Tropfen Rosenöl!

Zusammen mit einem hochwertigen Bio-Mandel- und Wildrosenöl und Bienenwachs, den mir meine eigenen Bienen schenken, rühre ich diese erlesene Rosencrème.

Ja, Crèmen rühren ist ein heiliges Geschäft.
Körperlich wirkt die Rose stark antibakteriell, antiviral und desinfizierend. Weiter wirkt sie entzündungshemmend, wundheilend und hautregenerierend.
Im seelischen Bereich unterstützt uns die Rose ebenfalls: stärkend, ausgleichend, harmonisierend, stressreduzierend und öffnend wirkt sie.
Am Schönsten ist es, dass die Rosen nicht nur uns Menschen erfreuen, sondern sie auch viele Insekten und Vögel anzieht und einfach so die Landschaft mit ihrem Duft erfüllt und ihren strahlenden Blüten schmückt.
«Die Ros ist ohn warum, sie blühet, weil sie blühet, sie acht nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie siehet.» (Angelus Silesius, 1624-1677).

Zudem ist sie unglaublich robust und unkompliziert. Sie vermag auch noch in der grössten Januarkälte zu blühen. Im Herbst oder Frühling freut sie sich über gut verrotteten Mist meiner Engadiner Schafe und grauen Geissen sowie Schafwolle als Unterstützung.

Die Rose ist wunderbar! Sie ist so vielfältig und verspricht auch Hochgenuss in der Küche!

Wie wär’s mit einem Schuss Rosenblütensirup in einem Prosecco, Rosenblütenhonig, Rosenblüten-Salz über ein Kohlrabi-Carpaccio, Rosenblütenzucker als Tüpfchen auf einem Sahnehäubchen oder Rosenblütensirup zu einem Panna cotta? Die Rose verleiht vielen Speisen ihr edles Aroma.


Rezept für einen kalt angesetzten Rosenblüten-Sirup

Für 3 Liter Sirup:
1,5 Liter Wasser
2 kg Bio-Zucker              

Den Zucker im warmen Wasser (maximal 40 °C) auflösen.
Eine grosse, grosse Handvoll Rosenblütenblätter (die Natur ist so grosszügig!)

3 Bio-Zitronen, Saft und fein abgezogene Schale
40 g Zitronensäure

Alle weiteren Zutaten dazugeben. Drei Tage an die Sonne stellen, ab und zu umrühren. Nach drei Tagen abseihen und den Sirup in sterilisierte Flaschen abfüllen und kühl lagern.

Kontakt:
Claudia Gorbach
Fattoria bio Ai Faii
6951 Colla
www.ai-faii.ch

Competenze

Postato il

23. Gennaio 2024

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