von Pirmin Adler
Man braucht nur ein paar junge Blätter zwischen den Finger reiben, nach kurzer Zeit entfalten diese ein wunderbares Aroma nach Marzipan. Beim Vorbeilaufen kann ich es jeweils nicht lassen ein paar Knospen, welche noch intensiver danach schmecken, zu naschen.
Die Eberesche, bei vielen bekannter unter dem Namen Vogelbeere, findet man reichlich in meinen Futterhecken, denn auch für die Mutterkuhherde bereichert dieses anspruchslose Pioniergehölz den Speiseplan. Das im Spätsommer gefressen Laub ist zudem eine gute Medizin gegen Parasiten. Die Tiere merken in der Regel instinktiv was sie benötigen und können sich entsprechend selbst therapieren – vorausgesetzt natürlich dass genügend Auswahl zur Verfügung steht.
Naht der Herbst – welch eine Pracht. Orangerot oder tomatenrot leuchten die Früchte. Sie locken nicht nur Vögel vorbei, sondern auch andere Feinschmecker. Die deutliche Bitternoten dieser Vitamin-C-Bomben setzen spannende Kontraste zu Süssem und regen die Verdauung an. Der hohe Säuregehalt in den Früchten stabilisiert das Vitamin-C, die Konzentration bleibt somit auch in verarbeiteten Früchten hoch.
Schon mal probiert? Ebereschen-Knospengewürz, Vogelbeermarmelade, Vogelbeerbalsamico, Vogelbeere….