von Primin Adler
Wenn im Frühling frisches Grün die Wiesen und Wälder überzieht, bekommen auch die Fichten und andere Nadelbäume frische, hellgrüne Triebe an den Ästen. Diese jungen Triebspitzen, die Maiwipferl, wie die Österreicher sagen, esse ich liebend gerne roh. Sie schmecken so herrlich harzig – zitronig.
Die Fichte enthält ätherische Öle, Harze, Vitamine und bereichert in kulinarischer Hinsicht. Verwenden lassen sich Nadeln, Rinde und junge Zapfen. Die Hauptrolle in der Küche übernehmen jedoch zweifellos die jungen Triebe. Wurzelgemüse mit gerösteten Fichtennadeln, Fichten-Salatmarinade, Wipferlsirup – das hört sich doch spannend an. Oder?
Die vielen ätherischen Öle in den Fichtennadeln wirken durchblutungsfördernd und befreiend auf die Atemwege. Wer hat schon mal in einem wohlduftenden Fichtennadelschaumbad gelegen? Das ist mehr als nur Reinigung und Wellness. Auch das Fichtenharz gilt als heilkräftig.
Und nun zu meiner Mutterkuhherde. Fichtenhackschnitzel streue ich im Winter regelmässig in den Tiefstroh. Dies reduziert den Keimdruck und ein wohlriechender Duft breitet sich aus. Habe mir sogar schon mal überlegt mich da auch hinzulegen. Fichtennadeln mit den Feinästen kriegen sie auch in regelmässigen Abständen als Futter angeboten. Das hält gesund und die Rinder lieben es. Vor allem jetzt im Frühling mit vielen Fichtenblüten und Triebspitzen – was für ein Schmaus.
Anregend, danke!